CHROMA
Tyler Heidenwag
Freitag, 23. Mai 2025, 19 Uhr
23. Mai - 4. Juli 2025
Durch eine intensive Auseinandersetzung mit Material und Form erforscht Tyler Heidenwag die Spannung zwischen der menschlichen Figur und den sie prägenden Kräften – sowohl die innerlichen als auch äußerlichen. Durch den Einsatz von unterschiedlichen Materialien schafft er immersive Bildfelder, in denen sich die Körper auflösen, neu zusammensetzen und in psychologischen Landschaften verschwimmen.
Diese Figuren repräsentieren keine festen Identitäten, sondern vielmehr emotionale Zustände – Fragmente von Gedanken, Erinnerungen und Empfindungen im Fluss. Mal tauchen sie auf, mal verschwinden sie und spiegeln die Instabilität des Innenlebens wider. Indem sich Heidenwag zwischen Figuration und Abstraktion bewegt, wird seine Arbeit zu einer Verhandlung zwischen Bild und Substanz, Präsenz und Abwesenheit, Struktur und Zusammenbruch.
Der Titel „CHROMA“ bezieht sich dabei auf chromatisches Schwarz, das wegen seiner Tiefe und subtilen Farbvariationen in der Kunst eine symbolische Bedeutung hat. Im Gegensatz zu reinem Schwarz, das absolut , schwer und erdrückend wirken kann, ist chromatisches Schwarz nuancierter und somit ein kraftvolles Ausdrucksmittel einer tiefen, elastischen Dunkelheit, die zwischen Schatten und Licht changiert.
Material ist somit in diesem Prozess nicht nur ein Werkzeug; es ist eine aktive Kraft. Die elementare Qualität von Kohlenstoff – roh, schwer, flüchtig – verankert die Arbeit sowohl im Körper als auch in der Erde, während chromatisches Schwarz und gedämpfte Tonfelder einen Raum der Introspektion, Spannung und Transformation hervorrufen.
Dieses Werk befindet sich an der Schwelle zwischen Wiedererkennung und Mehrdeutigkeit – dort, wo Form auf Gefühl trifft und Materie zu sprechen beginnt.
Roots and Wings - Young Art from Addis Ababa and Beyond
Gruppenausstellung kuratiert von Tesfaye Urgessa
Freitag, 18. Juli 2025, 19 Uhr
18. Juli - 29. August 2025
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Schwabstraße 69/1, 70197 Stuttgart Tel 0711/39 68 54 57
Mi + Fr 13 – 17 h, Do 13 – 19 h u.n.V.
Bertram Bartl, Blätter, 2018, Öl auf Leinwand, 200 x 140 cm
Bertram Bartl, Totenköpfe, 2016, Öl auf Leinwand, 140 x 68cm
Acercamiento a México
Bertram Bartl
Freitag, 19. September 2025, 19 Uhr
19. September - 31. Oktober 2025
Solomon Geleta Urgessa
Seated Man, 2025, Acryl aus Leinwand, 150 x 120 cm
Natnael Ashebir
The Story oft he Wind 09, 2024, Pastell auf Papier, 40 x 29 cm
Ashenafe Mestika
Trace of a Moment, 2021, Kugelschreiber auf Papier, 60 x 60 cm
Frew Kebede
Untitled, 2023, Öl und Grafity auf Leinwand, 120 x 120 cm
In der am 18.Juli beginnenden Ausstellung zeigen wir junge KünstlerInnen aus Addis Abeba, Äthiopien. Die Ausstellung wird kuratiert vom Künstler Tesfaye Urgessa, der an der Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart von 2009 bis 2014 studiert hat und inzwischen in Nürtingen und Addis Abeba arbeitet und lebt. Seine Arbeiten befinden sich in wichtigen Museen und Sammlungen weltweit. Mit seinem Beitrag für den äthiopischen Pavillon auf der Biennale di Venezia im letzten Jahr hat er viel Beachtung bekommen. Mit ROOTS AND WINGS dürfen wir eintreten in einen Dialog mit der jungen Kunst aus Tesfayes Heimat und freuen uns schon sehr die Arbeiten dem Stuttgarter Publikum vorstellen zu dürfen.
ROOTS AND WINGS: Eine neue Generation äthiopischer KünstlerInnen im Dialog mit der Welt
Der Ausstellungstitel ROOTS AND WINGS – YOUNG ARTISTS FROM ADDIS ABABA AND BEYOND basiert auf einer kraftvollen Metapher. Sie steht für die dualen Erfahrungen vieler junger, aufstrebender KünstlerInnen aus Äthiopien – auf der einen Seite geht es dabei um ein tiefes Verbunden-Sein mit dem Ort, der Kultur und der Gemeinschaft. Gleichzeitig aber geht es auch um das Bedürfnis an einem breiteren, künstlerischen Dialog jenseits nationaler Grenzen teilzunehmen.
Eine der Herausforderungen, denen sich KünstlerInnen aus Entwicklungsländern oft stellen müssen, ist der Druck der Anpassung – sich einer visuellen Sprache und einem konzeptionellen Rahmen der Mainstream-Kunstwelt anpassen zu müssen.
Zu oft werden sie dazu verleitet zu Folgen anstatt zu Führen.
ROOTS AND WINGS liefert den aktiven Beweis, dass junge äthiopische KünstlerInnen nicht nur in den globalen Diskurs gehören, sondern diesem auch unschätzbare Sichtweisen hinzufügen, welche durch ihre eigene Geschichte, die Geografie und die Identität geprägt sind.
Kuratiert mit einem Fokus auf junge, aufstrebende Künstler aus Addis Abeba und anderen Regionen des Landes, bildet die Ausstellung eine Brücke zwischen einer tief verwurzelten kulturellen Identität und einem grenzenlosen Potenzial an künstlerischer Freiheit. Sie stellt eine Gruppe junger, vielversprechender KünstlerInnen einem europäischen Publikum vor.
Was die zeitgenössische Kunst in Äthiopien auszeichnet, ist die einzigartige Synthese verschiedener Einflüsse. Neben einer fundierten akademischen Ausbildung, die historisch durch einen russischen Realismus, aber auch durch die Ikonografie der Äthiopischen Kirche geprägt wurde, entwickelte sich eine visuelle Sprache, die das Formale mit dem Spirituellen, Tradition mit Innovation vereint.
Die KünstlerInnen der Ausstellung arbeiten mit verschiedenen Themen, die vom soziokulturellen Umfeld Äthiopiens bis hin zu persönlichen Erfahrungen mit Identität, Geschlechterrollen und psychologischen Themen reichen. Die Arbeiten reflektieren verschiedene Ansätze und Themen in der äthiopischen Kunst.
So wird z.B. das Thema Weiblichkeit in der Äthiopischen Gesellschaft thematisiert, basierend auf persönlichen Erfahrungen als Mutter und Ehefrau. Oder es werden Szenen mit Figuren dargestellt, die sich zwar physisch nahe sind, emotional jedoch weit voneinander entfernt, quasi als Ausdruck der Spannung zwischen körperlicher Nähe und einer psychologischen Isolation. Andere Arbeiten verlassen komplett das Terrain der Figuration, machen sich die Abstraktion zu eigen und experimentieren mit neuen Techniken wie Siebdruck, Collage oder einer gestischen Pinselführung, um z.B. Atmosphäre, Erinnerung oder Bewegung zum Ausdruck zu bringen.
Historisch gesehen blieb Äthiopien ein wenig von der internationalen Kunstwelt abgeschnitten. Anders als viele Länder des afrikanischen Kontinents wurde das Land in der Geschichte nie kolonialisiert, wodurch ein starkes Bewusstsein für Unabhängigkeit, aber auch ein Mangel an Vernetzung mit der globalen Kunstszene entstanden ist. Die Ausstellung versucht dies Lücke zu schließen. Indem diese jungen Talente auf die internationale Bühne gebracht werden, verschafft ihnen ROOTS AND WINGS nicht nur eine Sichtbarkeit, sondern bringt die zeitgenössische äthiopische Kunst auch in einen internationalen Dialog ein.
In der Zusammenarbeit mit der Galerie Sammlung Amann in Deutschland soll diese Ausstellung mehr sein als eine einmalige Aktion – es soll der Anfang eines andauernden Projektes sein eine neue Generation äthiopischer KünstlerInnen zu präsentieren und zu fördern. Mit frischer Energie, einzigartigen Sichtweisen und einer starken Verbindung zu ihrem kulturellen Erbe formen sie die Zukunft der Kunst in Äthiopien.
ROOTS AND WINGS ist eine Einladung und ein Statement: Ein Aufruf zu erkunden, sich auszutauschen und über den Tellerrand hinauszuschauen.
ROOTS AND WINGS – bleib geerdet und flieg frei, auf Deine Weise
Tesfaye Urgessa, 2025
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